Die Kraft der Globuli

Globuli ist nicht gleich Globuli. Die Kraft der Globuli liegt in den verschiedenen Mitteln und Potenzen. Mit Potenz ist der Verdünnungsgrad bezeichnet. Eine D1 ist eine Verdünnung der Ur-Substanz, zB. einer pflanzlichen Urtinktur, im Verhältnis 1:10. Bei Akutfällen wird oft mit D-Potenzen gearbeitet, die mehrmals hintereinander verabreicht werden können. Bis zu einer D12 ist der ursprüngliche Wirkstoff noch vorhanden, bei allem was höher verdünnt ist befinden wir uns im feinstofflichen Bereich. Eine C1 ist die Verdünnung 1:100. Wenn ich eine C1 nehme und wieder eine Verdünnung mache von 1:100, erhalte ich eine C2, usw. Je tiefer, komplexer oder chronisch die Krankheit, desto höher die Potenz.

Das Mittel der Wahl

Die Mittelwahl ist abhängig von folgenden Fragen, die es mit dem Patienten zu klären gibt: wann, was, wo, wie, weshalb? Oftmals können nicht alle Fragen beantwortet werden, zB. Symptome ohne erkennbaren Auslöser auftauchen. Das „wie“, die Symptome, helfen uns allenfalls weiter, auch das „wo“, das die Frage nach der Lokalisation stellt. Gesucht wird ein Mittel, das den Symptomen möglichst ähnlich ist, das Simile.

Chronische Krankheiten

Aufgrund von chronischen Krankheiten oder mehreren gleichzeitigen Beschwerden schuf Hahnemann die Miasmen-Lehre. Er ging von einer familiären Belastung des Erkrankten aus und benannte die Miasmen Psora, Sykosis, Syphilis und Tuberkulinie, die auch in Kombination auftreten können. Chronische Krankheiten sind sehr komplex, eine genaue Anamnese mit sämtlichen Krankheiten seit Kindheit sowie die Krankengeschichten sowie Todesursachen der Eltern, Grosseltern, Tanten und Onkeln sind in die Anamnese mit einzubeziehen.

Samuel Hahnemann 1753 – 1845, Begründer der Homöopathie, Mediziner und Apotheker

Niedergelassen als Arzt, erarbeitete er vor allem chemische Studien und übersetzte medizinische Fachliteratur. Bei der Übersetzung einer Publikation für den damals sehr bekannten schottischen Arzt William Cullen im Jahr 1790 stiess er auf die Aussage, dass Chinarinde aufgrund ihrer magenstärkenden Eigenschaften das Wechselfieber Malaria heilen könne. Hahnemann zweifelte und führte einen mehrtätigen Selbstversuch durch und notierte seine Symptome. Da er selber einmal an Malaria erkrankt war, kannte er die Symptome und kam so zur Erkenntnis, dass die Chinarinde Malaria nicht aufgrund der magenstärkenden Eigenschaften heilen konnte, sondern weil die Chinarinde bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome der Malaria hervorrufen kann. Weitere Arzneimittelprüfungen folgten. 1796 veröffentlichte er die ersten Ergebnisse und begründete seine Erfolge aufgrund des Ähnlichkeitsprinzips, „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen (similia similibus curantur). Die Lehre Hahnemanns, die Homöopathie, war geboren.

400-Pf-Sondermarke von Deutschland (1996) mit einer Silhouette Hahnemanns und seiner Ähnlichkeitsregel similia similibus curentur

Quelle: Wikipedia

Häufige Fragen

Der Name „Globuli“ (Mehrzahl lat. für  „Kügelchen“) wird in der Homöopathie für die weissen Kügelchen verwendet. Diese sind aus Rohrzucker und Träger der verdünnten Substanz. 
Die Potenz beschreibt die Verdünnung eines homöopathischen Mittels. Es gibt D (1:10), C (1:100) und LM oder Q-Potenzen (1:45’000).
 
Diese Aussage verneine ich ganz klar. Die Gabe eines hom. Mittels muss gut überlegt sein aufgrund der individuellen Symptome eines Patienten.
Ständige Wechsel von Mitteln und Potenzen sowie zu häufige Gaben machen es unmöglich, den Verlauf einer Krankheit einzuschätzen, da Globuli Arzneimittelprüfungen hervorrufen können.
Auf Arzneimittelprüfungen an gesunden Menschen basiert das Wissen der Homöopathie. „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ heisst, eine Substanz kann Symptome lindern, die bei einem gesunden Menschen eintreten, der diesen Wirkstoff eingenommen hat.
Die Wertigkeit von Symptomen bezieht sich auf die Häufigkeit des Symptoms, das bei einer AMP (Arzneimittelprüfung) bei den Probanden aufgetreten ist. Dreiwertige Symptome sind bei den meisten der Probanden aufgetreten.
Ein Repertorium ist eine Sammlung von hom. Arzneimitteln und deren Symptomen mit Angabe der Wertigkeiten. Das Repertorium ist neben der Anamnese das wichtigste Arbeitsmittel eines Homöopathen.
Hahnemann hatte seine Erfahrungen im „Organon der homöopathischen Heilkunst“ aufgeschrieben und diese laufend ergänzt. Deshalb existieren Ausgaben bis Organon 7.
Homöopathische Arzneimittel werden aus pflanzlichen, tierischen, anorganischen (u.a. Metalle) und organischen Stoffen sowie Nosoden hergestellt und potenziert/verdünnt. Das Globuli ist der Trägerstoff des potenzierten/verdünnten Mittels.